Neuigkeiten aus unseren Projekten und Arbeiten vor Ort

Geschichten über die Menschen vor Ort, über die positiven Prozesse und die erfolgreichen Entwicklungen in Peru und Kenia. Hier erfährst Du mehr über die alltäglichen kleinen Erfolge.


Kinder und Jugendliche sind die Zukunft des vom Aussterben bedrohten Yanesha-Volkes im Regenwald Zentralperus. Sie sind aber auch Opfer jahrzehntelanger Verfolgung und Diskriminierung. Vielen Kindern und Jugendlichen mangelt es deshalb an Selbstvertrauen und sie schämen sich für ihre Wurzeln.
 
Scham und Unterdrückung
Überall begegnet den Kindern der Yanesha Geringschätzung, ihre Identität soll ausgelöscht und aberzogen werden. Obwohl der Staat verpflichtet ist, für zweisprachige Bildung zu sorgen, entsendet er meist nur spanischsprachige Lehrer. Die Schule wird zum Instrument der Kolonisierung. Bis vor einigen Jahren wurden Yanesha-Kinder in der Schule gedemütigt. Wer nicht richtig Spanisch sprach oder keine Schuhe hatte, wurde geschlagen, gequält und niedergemacht. Von ihren Eltern haben viele Kinder deshalb Minderwertigkeitsgefühle übernommen. Sie schämen sich dafür, Ureinwohner zu sein. Das erlittene Unrecht wird totgeschwiegen, Wissen wird nicht mehr von einer Generation an die andere weitergegeben. In vielen Familien herrscht Sprachlosigkeit. Das eigene Leid wurde lange als nicht erwähnenswert angesehen.
 
Neue Hoffnung
Unsere ganzheitliche Begleitung der Gemeinschaften macht aus sterbenden Armensiedlungen wieder blühende Gemeinwesen. Schritt für Schritt gelingt es den Menschen, ihre Scham, Verzweiflung und Sprachlosigkeit zu überwinden. Die Erwachsenen erlernen eine Vielzahl an Fertigkeiten, die sie brauchen, um ihre Dörfer zu retten. Auch unser Patenkinderprogramm spielt bei der Stärkung der Dörfer eine wichtige Rolle, denn schon bald wird die neue Generation die Führung der Gemeinschaften übernehmen. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich in zwei Kulturen auskennen – in ihrer eigenen und in der Kultur der spanischsprachigen Mehrheitsgesellschaft. Nur so können die Menschen, ihre Dörfer und ihr Regenwald überleben.
 
Ferienfreizeit für Kinder ohne Scham
Zum ersten Mal seit Generationen kommen im Patenkinderprogramm die Kinder und Jugendlichen verschiedener Dörfer wieder zusammen. Sie entdecken ihre Herkunft und ihre Identität – ohne Fremdbestimmung und Scham. Die Alten erzählen aus der Geschichte ihres Volkes. Unser Team organisiert Wettkämpfe in traditionellen Fertigkeiten wie Bogenschießen, Baumklettern, Tanzen und Singen. Die Kinder erlenen wieder die einzigartige Gesichtsbemalung und jedes erhält seine eigene Cushma, das ist das typische Gewand der Yanesha. Sie entdecken ihre Kultur, ihre Vergangenheit und ihre Identität spielerisch und entwickeln Stolz auf ihre Wurzeln.
 
Puppentheater der Hoffnung
Die älteren Jugendlichen entwickeln gemeinsam mit unserem Team Puppentheaterstücke für die Kinder. Darin geht es um die reiche Kultur der Yanesha, auf die die Kinder stolz sein können.
 
Zu den Puppen gehört zum Beispiel der Dorfchef Gero, der den Kindern mit seiner Weisheit hilft. Auch die 15-jährige Lutana, eine weitere Puppe, kommt zu Gero. Sie hat bereits in der Stadt gewohnt und lebt im Spannungsfeld der Kulturen. Manchmal ist ihr das Leben im Dorf peinlich. Dann kommt sie zu Gero, der ihr Rat gibt. Pepito ist erst 13. Er liebt den Wald und würde alle Holzfäller am liebsten ganz allein vertreiben. Tuto ist ein farbenprächtiger Tukan, dem es gelang aus seinem Käfig in der Stadt zu fliehen, in dem die Wilderer ihn gefangen hielten. Jetzt macht der den Kindern der Yanesha Mut, für ein Leben in Freiheit zu kämpfen. Im Puppentheater geht es um die alltäglichen Sorgen der Kinder und Jugendlichen, die so merken, dass sie mit ihren kulturellen Konflikten nicht allein sind.
 
Kinder ohne Scham – Anführer von morgen
Die Jungen und Mädchen brechen mit dem Erbe der Demütigung und der Angst. Sie stellen sich dem Rassismus und der Vertreibung. Sie entdecken, ihre Wurzeln. Sie lernen, dass es wichtig ist den Wald zu schützen. Sie integrieren sich in die Dorfgemeinschaft und ihre Familien. Sie wollen wieder die Sprache der Yanesha lernen und fühlen sich nicht mehr minderwertig. So können auch sie in Zukunft zu starken Anführerinnen und Anführern ihrer Dörfer im Regenwald werden.
   
Willst du mehr erfahren über die Begleitung der Kinder im Regenwald? Schau dir diesen Trailer an.
 
Mach auch du die Kinder der Yanesha stark
Die Durchführung einer einzigen Ferienfreiezeit für über 100 Kinder und Jugendliche kostet mehrere Tausend Euro. Da das Budget unseres Patenkinderprogramms durch den Verfall des Euro in den letzten Monaten zusammengeschmolzen ist, brauchen wir deine Hilfe:
 
Hilf uns, die Kinderfreizeiten auch in Zukunft möglich zu machen, indem du einmal oder regelmäßig für die Kinder im Regenwald spendest. Schon mit 3000 oder 4000 Euro ist die nächste Freizeit gesichert.
 
Du kannst aber auch selbst Patin oder Pate eines Kindes werden, damit das Patenkinderprogramm auch weiterhin vielen Kindern und Jugendlichen zum Segen werden kann. Denn viele von ihnen warten noch auf unsere Hilfe. Eine Kinderpatenschaft ist mit einer monatlichen Spende ab 35 Euro möglich.
 
Starke Kinder für starke Dörfer – mach mit!

 

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