Armut bedeutet nicht bloß wirtschaftlichen Mangel, sie ist vielmehr ein komplexes Phänomen ökonomischer, sozialer, kultureller, ökologischer, politischer und psychologischer Faktoren. Das bedeutet, dass Armutsbekämpfung ganzheitlich sein muss, um wirkliche Veränderung zu bewirken.
Einseitige Großprojekte, blinder Fortschrittsglaube und selbst gut gemeinte Hilfsaktionen verbessern das Schicksal der Armen häufig kaum. Im Namen des so genannten „Fortschritts“ werden die Rechte und die sozialen Strukturen indigener Gemeinschaften und anderer Bevölkerungsgruppen häufig sogar so schwer verletzt, dass sie ihre Selbstbestimmung verlieren und ihre natürlichen Lebensgrundlagen zerstört werden. Wachsende Armut ist die Folge.
Wirksame Armutsbekämpfung beginnt deshalb mit den Menschen selbst. Sie müssen ihren eigenen ganzheitlichen und nachhaltigen Entwicklungsprozess eigenständig, verantwortungsbewusst und auf positiven Werten basierend partizipativ gestalten. Das Ziel ist die selbstbestimmte Verbesserung der eigenen Lebensqualität durch sinnvolle Hilfe zur Selbsthilfe, die Förderung effektiver Selbstverwaltung, persönliches „Empowering“ und den schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Chance e.V. fördert die Verbesserung vorhandener Erwerbsquellen, die Erschließung alternativer Wirtschaftszweige wie z.B. Tourismus oder Orchideenzucht sowie die Erleichterung des Marktzugangs durch strategische Partnerschaften.
17.000 Kinder
unter fünf Jahren sterben an den Folgen extremer Armut. Jeden Tag! 1
Jedes 2. Kind muss in Armut leben.
Insgesamt über 1 Milliarde Kinder weltweit. 2
795 Mio. Menschen
leiden weltweit an Hunger. Das bedeutet, dass weltweit einer von neun Menschen täglich hungrig ins Bett geht. 3
17,6 % der Kinder
starben in Afrika 2013 durch Armut. In Südostasien 11,8 %. Somit hat sich die Zahl seit 1990 mehr als verdoppelt! 4
Vielfältige interdisziplinäre und ganzheitliche Bildungsangebote sind ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Chance e.V. Aus dem Lebensumfeld der Menschen heraus ermöglichen wir kontextrelevantes Lernen.
Es klärt über Rechte auf, vermittelt praktische berufliche Fähigkeiten, fördert positive Werte und stärkt sowohl den Einzelnen als auch die Gemeinschaft. Je nach Bildungsangebot richten wir uns an Kinder, Jugendliche, Frauen, traditionelle Anführer, Entscheidungsträger, Gemeindeleiter oder ganze Dorfgemeinschaften. So lernen die Menschen, ihre gemeinsamen Interessen zu vertreten, auf ihr kulturelles Erbe stolz zu sein, die Armut zu bekämpfen und die Schöpfung zu bewahren.
Weniger als 1% der jährl. Waffenausgaben
weltweit (ca. 1,74 Billionen US-Dollar) würden reichen, um jedem Kind weltweit eine Schulbildung zu gewähren. 5
162 Mio. Kindern
wird auch heute noch das Recht auf schulische Ausbildung verwehrt. 6
5 Mrd. Arbeitstage & 440 Mio. Schultage
gehen aufgrund von Krankheiten verloren, die mit mangelhafter Wasserversorgung in Zusammenhang stehen. 7
500.000 Mädchen und Frauen
sterben jedes Jahr an vermeidbaren Komplikationen während der Schwangerschaft und bei der Geburt. Das ist eine Mutter pro Minute! 8
15,3% der Menschen
weltweit lebten 2012 ohne Elektrizität, in Sub-Sahara Afrika jedoch ungefähr zwei Drittel. 9
15 Mio. Kinder
sind weltweit durch AIDS Waisen geworden. Dies entspricht der Gesamtkinderzahl von Deutschland
und Großbritannien zusammen. 10
Chance e.V. ist eine auf christlichen Werten basierende Organisation. In unserem Netzwerk verstehen wir Mission als gemeinnützige, partnerschaftliche Zusammenarbeit gleichwürdiger Partner aus unterschiedlichen Kulturen, die bereit sind, voneinander zu lernen und ihren Glauben miteinander zu teilen, ohne dem anderen etwas aufzuzwingen.
Durch konkrete und für die Menschen relevante Projekte wollen wir der Liebe Gottes ganz praktisch Ausdruck verleihen. Dabei respektieren wir die Menschen und Gemeinschaften, mit denen wir arbeiten, in ihrer Vielfalt und Einmaligkeit. Wir begegnen ihnen auf Augenhöhe, mit Achtung und einer am Vorbild Christi orientierten, wertschätzenden, annehmenden und authentischen Nächstenliebe ohne Eigeninteresse.
1% besitzt mehr als die restlichen 99%
Die 42 Reichsten Erdenbürger kontrollieren mehr Geld und Ressourcen als die Hälfte der Menschheit (ca. 4 Mrd. Menschen) zusammengenommen. 12
1,25 $ pro Tag
1,02 Milliarden Menschen leben immer noch in extremer Armut. 13
Mehr als 80%
der Weltbevölkerung lebt in Ländern, in denen sich die Einkommensunterschiede drastisch verstärken. 14
5% des globalen Einkommens
beziehen die ärmsten 40 % der Weltbevölkerung – die reichsten 20% hingegen 75 %. 15
Menschen begleiten, zurüsten und befähigen – so verstehen wir den sozialen Charakter der Arbeit von Chance e.V., denn in den Armen und Not Leidenden begegnen wir Christus, der uns zu authentischer Nächstenliebe und Empathie beruft. Sie sind für uns nicht Klienten oder Kunden, sondern zu allererst Geschwister und eigenständige Partner.
Wir stärken die Identität und Selbstachtung der Menschen durch vielfältige Seminare, Bildungsangebote, kompetente Sozialarbeit und Beratung. Sie beginnen, sich selbst und andere in neuem Licht zu sehen, entdecken ihr Potential und richten ihr Leben neu aus. Durch die Förderung des sozialen Zusammenhalts und der gegenseitigen Solidarität stärken wir die Selbstbestimmung der Menschen und ermutigen sie, Ausgrenzung und Benachteiligung zu überwinden, damit neue Perspektiven entstehen können.
Essen im Wert von 235€ pro Person
wird in Deutschland jedes Jahr weggeworfen – gemessen an der deutschen Bevölkerung etwa 20 Milliarden €. 16
10mal mehr Land und Ressourcen
benötigt eine Landfläche, welche Viehfutter produziert, als Ackerland, auf dem z.B. Hirse, Erbsen, Linsen oder Gerste angebaut würden. 17
1,3 Mrd. Tonnen Lebensmittel
gehen jedes Jahr in den Abfall. Ein Drittel der hergestellten Nahrung geht verloren, während 795 Mio. Menschen an Hunger leiden. 18
2,5 Mrd. Menschen
in Industriestaaten sind abhängig von fossilen Brennstoffen, um ihren Energiebedarf für das Kochen zu decken. 19
50 % der Weltbevölkerung
lebt heute in Städten. In Entwicklungsländern leben davon 42% in Slums. 20
In unserem Netzwerk verstehen wir die Natur als Schöpfung und Eigentum Gottes. Als solche besitzt sie ein eigenes Recht auf Leben und ihr Wert geht über den Nutzen, den sie für den Menschen hat, hinaus.
Sie beruht und entwickelt sich auf Grundlage naturwissenschaftlicher Prinzipien. Der Mensch ist nicht Herrscher über die Natur, sondern Bewahrer und integraler Bestandteil der Schöpfung. Seinen Lebensraum Erde teilt der Mensch sich mit seinen Mitgeschöpfen, denen er mit Achtung begegnen soll. Gott ist der Schöpfung in Liebe zugewandt. Deshalb betritt er in Christus, den das Neue Testament als Erlöser und Versöhner der ganzen Schöpfung darstellt, selbst die Welt. Die Schönheit und Vielfalt der natürlichen Schöpfung verweist auf Gott, der sie bewahrt und erhält. Umwelt- und Naturschutz sind also nicht bloß aus eigennützigen Motiven notwendig, sie stellen einen wichtigen Teil unserer christlichen Ethik, unserer Berufung und unseres Gottesdienstes dar.
Chance e.V. ermutigt Menschen, die Natur zu schätzen. Wir befähigen sie, die Schöpfung verantwortungsbewusst zu behandeln, nachhaltig zu nutzen und für künftige Generationen zu bewahren. Ohne Umweltschutz sind nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung unmöglich, denn der Schutz der Natur fördert die Lebensqualität der Menschen. Er ist für das Überleben der Armen unerlässlich, geht Hand in Hand mit christlichen Werten und fördert letzten Endes eine geistliche Lebensanschauung. In einer Welt, wo jedes sechste Menschenleben durch Umweltprobleme verkürzt wird und Umweltzerstörung weltweit, vor allem aber unter den Ärmsten, Todesursache Nummer 1 ist, ist die Förderung ökologischer Gerechtigkeit wichtiger Bestandteil von ganzheitlicher Entwicklungszusammenarbeit und christlichem Einsatz für die Armen.
Chance e.V. fördert Umweltbildung. Durch die Stärkung ökologischer Land-, Forst- und Viehwirtschaft befähigen wir die Menschen, Armut zu bekämpfen und Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Aufforstung, der Schutz von Wäldern, Savannen und Gewässern sowie die Einrichtung von Naturschutzgebieten bewahrt die natürliche Lebensgrundlage der Menschen.
7 Mio. Menschen
sterben aufgrund von Luftverschmutzung aus dem Verbrauch von Brennstoffen pro Jahr. 21
Jede 3. Tierart galt 2011 als gefährdet
Das waren 10% mehr als 2009. 22
35 Fußballfelder pro Minute
So viel wertvoller Wald verschwindet weltweit, insgesamt über 13 Millionen
Hektar pro Jahr. 22
Um 60%
ist die Gesamtzahl aller Wirbeltiere zwischen 1972 und 2018 zurückgegangen. 60 % aller Tier- und Pflanzenarten ist bis zum Ende dieses Jahrhunderts vom Aussterben bedroht. 22
Jedes 6. Leben
wird von Umweltproblemen verkürzt. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich noch viel höher, vor allem in Entwicklungsländern wie Peru und Kenia.
36 Mio. km2
sind weltweit von Desertifikation (Wüstenbildung) bedroht, eine Fläche dreieinhalb Mal so groß wie Europa. 23
Rund 900.000 m2
Äcker und Grünland gehen täglich durch Überbauung verloren, was der Größe von 120 Fußballfeldern entspricht. 24
Mit Ihrer Spende geben Sie Chancen – direkt, einfach und effektiv. Verändern Sie das Leben einzelner Kinder und Familien sowie ganzer Dorfgemeinschaften.
1 UNICEF, „The State of the World’s Children 2015: Reimagine the Future“, http://sowc2015.unicef.org, Under-5 mortality rate (2013) S. 31, New York 2015.
2 UNICEF, „The State of the World’s Children 2010“, http://www.unicef.org/rightsite/sowc/
3 FAO, State of Food Insecurity in the World, 2015. http://www.fao.org/3/a-i4646e.pdf
4 WHO nach: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/226881/umfrage/kindersterblichkeit-nach-weltregion/ Worldbank: http://data.worldbank.org/indicator/SI.POV.DDAY/countries?display=graph
5 New Internationalists, State of the World, Issue 287, http://newint.org/features/1997/01/05/keynote/
6 UNICEF, State of the World‘s Children 2015, S. 41.
7 BMZ: „Trinkwasser und Sanitätsversorgung“, 2015, http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/themen/umwelt/wasser/deutscher_beitrag/wasser_fuer_menschen/sanitaerversorgung/index.html
8 UNICEF: https://www.unicef.de/informieren/infothek/-/jede-minute-stirbt-eine-mutter/8886, 05/2009
9 Worldbank 2012, http://data.worldbank.org/indicator/EG.ELC.ACCS.ZS/countries/1W-ZG?display=graph
10 http://www.aidshilfe.de/de/infothek/hiv-zahlen/weltweit und UNRIC http://www.unric.org/html/german/mdg/MP_PovertyFacts.pdf
11 https://www.dosomething.org/facts/11-facts-about-global-poverty
12 Oxfam: http://www.oxfam.de/informieren/soziale-ungleichheit
13 Ravallion, M; Chen, S; Sangraula, P. Dollar a Day Revisited. World Bank Economic Review. 23, 2, 163-184, 2009. Worldbank: http://data.worldbank.org/indicator/SI.POV.DDAY/countries?display=graph
14 UNDP, United Nations Development Program, November 27, 2007, S.25
15 UNDP, United Nations Development Program, November 27, 2007, S.25
16 NDR, 2015: http://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/muell-wert-geld,muellvermeidung104.html
17 Alexander von Humboldt, 1769
18 FAO, 2011: http://www.fao.org/food-loss-and-food-waste/en/
19 UNDP, United Nations Development Program, November 27, 2007, S.45.
20 BpB, 2015: http://www.bpb.de/internationales/weltweit/megastaedte/64768/slums
11 WHO 2014 nach: http://www.welt.de/gesundheit/article126163590/Jeder-achte-Todesfall-durch-verschmutzte-Luft.html
21 WWF: http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Waldzustandsbericht.pdf
22 http://www.desertifikation.de/
23 https://www.openpetition.de/petition/online/landwirtschaftliche-bodennutzung-flaechenverbrauch-senken-und-landwirtschaftliche-nutzflaechen-schue
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