Neuigkeiten aus unseren Projekten und Arbeiten vor Ort

Geschichten über die Menschen vor Ort, über die positiven Prozesse und die erfolgreichen Entwicklungen in Peru und Kenia. Hier erfährst Du mehr über die alltäglichen kleinen Erfolge.

(Ortsnamen werden in diesem Bericht aus Sicherheitsgründen abgekürzt.)

Trotzdem: Inmitten aller Krisen ist es unseren Teams gelungen, mehr Durchbrüche zu erreichen, als wir je hätten träumen können. Noch am 21.12. händigte die zuständige Landwirtschaftsbehörde die Anerkennungsurkunde der Dorfgemeinschaft San Gerónimo aus. Allein das ist ein Wunder, das die meisten noch vor ein paar Monaten für unmöglich gehalten hätten. San Gerónimo kann überleben!
Weil sich auch in den letzten Wochen des Jahres viel getan hat, möchten wir dich mit unserem aktualisierten Weihnachtsbrief auf dem Laufenden halten:
 
Die Behörden halten Wort
„2022 wurden unsere Dörfer wiedergeboren,“ berichtet Dorfchefin Estela. Denn nachdem die Dörfer 47 Jahre lang vergeblich um die Anerkennung ihres Landes gekämpft hatten, wurden mit Hilfe unserer Juristen und Landvermesser im Rahmen unseres Abkommens mit den Behörden Träume wahr:
 
Im Februar gelang uns die Anerkennung des Dorfes YU mit zwei Dörfern und 1500 Hektar Regenwald. Im August folgte dann PI mit drei Dörfern und 7000 Hektar Wald und kurz darauf konnten die Menschen aus MB jubeln, als ihre 1700 Hektar Regenwald endlich anerkannt wurden.
 
In der Vorweihnachtszeit wurde die Erweiterung des Dorfterritoriums von YU um 500 Hektar behördlich bestätigt, genauso wie die Anerkennung von SG in letzter Minute. Anfang Dezember reisten unsere Projektleiter mit einer ranghohen Delegation des Yanesha-Volkes nach Lima. Dort verhandelten sie u.a. Lösungen für die Anerkennung der großen Dorfgemeinschaft AZ mit 6400 Hektar Regenwald. Die Gespräche mit Ministern, Abgeordneten und Behördenchefs dauerten mehrere Tage und endeten genau rechtzeitig vor dem Putschversuch.

Gemeinsam am (Etappen-)Ziel angekommen
Gemeinsam mit dir haben wir sieben Jahre um die Dörfer gekämpft. Jetzt ist ihre Anerkennung erreicht und ihr Sterben gestoppt. Diese Zeitenwende wäre ohne dich nicht möglich gewesen: 8 Dörfer anerkannt, 17.000 Hektar Regenwald gerettet, 200 Familien mit neuen Perspektiven. Jetzt geht die Arbeit an der neuen Dorfverfassung weiter und dann beginnt die Ausarbeitung eines Dorfentwicklungsplans, damit die Menschen auch die Armut besiegen können. Bis dahin bleiben wir an ihrer Seite, trotz aller Herausforderungen und Krisen.
  
Jetzt gemeinsam handeln
Die Angst der Menschen in Peru ist aber gerade jetzt groß! Fast jeder im Land fühlt sich so kurz vor Weihnachten bedroht und verunsichert. Für viele ist Weihnachten dieses Jahr kein Fest des Friedens.
Deshalb dürfen wir die Menschen in Peru jetzt nicht allein lassen. Es geht um Gerechtigkeit und die Chance, in Frieden zu leben. Neben der dieses Jahr erreichten Territorialanerkennung brauchen die Dörfer jetzt dringend eine Dorfverfassung und einen nachhaltigen Entwicklungsplan, um der Armut, Vertreibung und Diskriminierung endlich ein Ende zu bereiten. Allein die Ausarbeitung eines Dorfentwicklungsplans kostet für jede einzelne Dorfgemeinschaft viele Tausend Euro. Außerdem gibt es bereits eine Warteliste mit neuen Dörfern, die dringend auf die Begleitung unseres Teams warten.
 
Auch hier in Deutschland ist das Leben in Anbetracht von Inflation und Energiekrise schwieriger geworden. Ich möchte dich trotzdem bitten, darüber nachzudenken, ob du diese wunderbaren Menschen mit all ihren Sorgen und Träumen gerade in Zeiten des Unfriedens zum Jahresende mit einer Spende unterstützen kannst. Sie brauchen gerade jetzt unsere Unterstützung, unsere Solidarität und unser Gebet.
 
Als deutsch-peruanisches Team von Chance e.V. danken wir dir von Herzen für deine Hilfe in Zeiten der Not und wünschen dir ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein friedvolles 2023!

 

 

Forstbehörde bestätigt Erfolg von Mein Regenwald
Am 12.10.2022 kam ein Bericht der peruanischen Forstkontrollbehörde. Das Mein Regenwald-Projekt wurde auf Herz und Nieren geprüft – hier die Stellungnahme der Behörde: “Bericht über die Einhaltung der Verpflichtungen: Wir bestätigen die herausragende Erfüllung aller gegenüber der Forstbehörde eingegangenen Verpflichtungen zum Schutz des Waldes nach den Vorgaben der Richtlinien für Wald- und Artenschutz. Der vorliegende Bericht bestätigt die Einhaltung aller Verpflichtungen seit der Übertragung der Waldfläche und der Eintragung des Projektmanagementplans bis zum Ende des Prüfzeitraums am 28.09.2022.” Dieser Erfolg ist nur möglich dank unserer Waldpaten und Waldpatinnen, denen wir für ihre Unterstützung und den gemeinsamen Erfolg herzlich danken.

 

 

Durchbrüche auch in Kenia
Auch wenn in Kenia die Präsidentschaftswahlen dieses Jahr friedlich verliefen, war das grandiose Gemeinschaftsprojekt der Menschen aus Siana Anfang 2022 pandemiebedingt in Gefahr. Ihr Naturschutz- und Safarigebiet stand wegen fehlender Touristen unter Druck.
 
Wir konnten die Pachtzahlungen an die vielen armen Familien, denen das Land gehört, übernehmen und so den Ausfall der Safarieinkünfte überbrücken. Doch im Nachbartal kollabierte ein Dorfnaturschutzgebiet und die Menschen standen vor dem Nichts. Deshalb finanzierten wir monatelang die Gehälter von 25 Rangern und Rangerinnen, ohne die der Traum der Dorfbewohner gescheitert wäre.
 
Gemeinsam konnten wir so Tausende Hektar Land und die Lebensgrundlage Hunderter Familien retten. Mittlerweile sind die Safaritouristen zurückgekehrt und die Menschen haben wieder Arbeit und Auskommen.

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